Pfadfinder wählen Vorsitz neu
Geschrieben von: Jochen Schmutz   
Montag, 16. Februar 2009 um 17:57
Bei den Mitgliedern der katholischen Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) passiert in nächster Zeit einiges. Diesen Eindruck – kurz zusammengefasst – vermittelte jedenfalls die jüngste Stammesversammlung der Gruppe.

Etwa 30 Mitglieder nahmen an der Sitzung teil. Darunter waren viele Kinder und Jugendliche, die von ihrem Mitbestimmungsrecht rege Gebrauch machten. Sie stellten die Weichen für wichtige Entscheidungen selbst.

Die Vorsitzende Christina Kolb berichtete von einer positiven Entwicklung bei den Mitgliederzahlen. Erneut wurde die Grenze von 100 Personen überschritten, davon 70 Aktive. Gerade bei den Jüngeren halte der Zuspruch für die Pfadfinderei seit Jahren an, viele interessierte Kinder müssen sich erst mit einem Platz auf der Warteliste begnügen.

Da die reguläre Amtszeit der beiden Vorsitzenden auslief und im Zusammenhang mit dem neuen Jugendzeltplatz große Herausforderungen auf die Pfadfinder zukommen, wird sich Christina Kolb künftig voll und ganz der Kassenführung und der Organisation der Gruppenbelegungen auf dem Zeltplatz widmen. Nach 14 Jahren Vorstandsarbeit wolle sie jetzt auch Platz für die Jüngere Generation machen.

Vor allem das Thema Kindermitbestimmung hat ihre Arbeit über all die Jahre geprägt. Kolb habe mit ihrem Einsatz eine wichtige Vorreiterrolle bei der Durchsetzung von Kinderrechten in unserer Gesellschaft eingenommen, sagte der Vorsitzende des Freundeskreises der Pfadfinder, Dirk Hausmann. Er forderte die Gruppenleiter auf, sich auch künftig intensiv für die Interessen von Kindern, Jugendlichen und Familien einzusetzen.

„Bei den Pfadfindern haben wir gelernt, dass wir Verantwortung nicht nur für uns selber, sondern auch für andere übernehmen sollen.“ Er regte deswegen an, sich vermehrt bei jugendrelevanten Themen einzumischen und die kommunalpolitischen Gremien zu verjüngen.

Als Nachfolgerin im Vorstand wurde, neben dem ebenfalls wieder gewählten Christian Schmutz, einstimmig Marlene Dreher gewählt. Dreher ist seit vier Jahren verantwortliche Gruppenleiterin in der Jugendstufe.

 

In den Tätigkeitsberichten stellten die vier Altersstufen sich dabei gegenseitig ihre Aktivitäten aus dem vergangenen Jahr vor. Die Wölflinge (acht bis elf Jahre) erzählten von ihrem Sommerlager, bei dem sie in Biberach an der Riß unter anderem eine unvergessliche Nachwanderung unternahmen. Die Jungpfadfinder (elf bis 14 Jahre) stellten ihren Bericht in Form einer witzigen Kasperle-Theateraufführung ihren Kameraden vor. Vor allem der Erste-Hilfe-Kurs, bei dem alle erfolgreich teilgenommen hatten, stieß auf großes Interesse.

In der Pfadfinderstufe (14 bis 16 Jahre) ging es im Sommer für eine Woche zum Segeln nach Holland. Auf einem anschließenden internationalen Zeltlager in der Schweiz trafen Sie sich mit 3000 anderen Pfadfindern.

Die Rover (16 bis 21 Jahre) berichteten von verschiedenen Arbeitseinsätzen auf der Baustelle des neuen Blockhauses am Friedengrund. Dort deckten sie in schweißtreibender Arbeit das Dach und halfen bei der Baumpflanzaktion auf dem Zeltplatz.

Der Stammesvorstand konnte das positive Ergebnis bei der Gruppenleitersuche bestätigt. Vor allem durch das weit bekannte Zeltplatzprojekt stellten sie ein verstärktes Interesse gerade bei jungen Erwachsenen fest. Die wollen sich demnach nicht nur bei der Umsetzung des ehrgeizigen Projektes einsetzen, sondern stellen sich auch als Gruppenleiter zur Verfügung.

Trotz intensiver Einbindung der Pfadfindergruppen beim Hausbau fanden sich genug Gelegenheiten, sich für andere Menschen einzusetzen. So beteiligten sich die jungen Leute wieder an der Landschaftsputzaktion der Stadt und boten einen Warentauschtag sowie eine Christbaumsammlung an. Bei der Einweihung des Jakobusweges im Frühjahr nahmen die Pfadfinder mit einer größeren Gruppe teil und stellten für die Versorgung der Pilger ein großes Zelt auf.

Doch auch die Freizeiten kamen 2008 nicht zu kurz. Vor allem das Bezirkslager im Donautal stieß erneut auf große Resonanz. Daran nahmen neben Gruppen aus Villingen-Schwenningen auch noch drei aus weiteren Nachbargemeinden teil. Die gemeinsam mit der KJG aus der Münsterpfarrei angebotene Waldweihnacht auf dem alten Pfadfinderwiesle kam ebenfalls bei allen gut an.