Pfadfinder schulen ihre Leitungsteams
Geschrieben von: Jochen Schmutz   
Sonntag, 03. März 2013 um 17:49

Nicht nur von außen steigen die Erwartungen an die Arbeit ehrenamtlicher Jugendgruppenleiter, die ihnen von Vereinsführung und Mitgliedern abverlangt wird. Die meisten jungen Leiter möchten auch selbst entsprechendes Rüstzeug besitzen, um ihre Gruppenarbeit dauerhaft auf hohem Niveau wahrnehmen zu können. Da auch vor den Georgspfadfindern diese Entwicklung nicht Halt macht, haben sie sich jetzt erneut zu einer Weiterbildung getroffen.

Die speziell auf Pfadfinderpädagogik ausgerichtete Woodbadge-Ausbildung durchlaufen jedes Jahr eine Vielzahl unterschiedlich erfahrener Gruppenleiter. Das aus mehreren Modulen bestehende Ausbildungsprogramm beginnt mit einem mehrtägigen Einsteigerkurs, als Sprungbrett für die weitere erfolgreiche Entwicklung.

Die Kurse werden von speziell geschulten Teamern durchgeführt, die ihr Wissen an die Jüngeren weitergeben. Auch in Villingen-Schwenningen gibt es Ausbilder, die diese bundesweiten Kurse anbieten. Was liegt daher näher, als ein solches Kompaktangebot speziell für die eigenen Nachfolger im Pfadfinderstamm anzubieten.

Aus diesem Grund trafen sich jetzt insgesamt 14 Gruppenleiter und ihre Ausbilder im Schulungszentrum der Diözese Freiburg in Gengenbach. Die meisten waren mit dem kompletten Leitungsteam aus den verschiedenen Altersstufen angereist. Unter der Gesamtleitung von Andreas Grieninger hatte das Kurssteam eine ganzen Palette an Themen vorbereitet.

Bereits am Anreisetag begann die erste Schulungseinheit. Neben der individuellen Standortbestimmung der einzelnen Teilnehmer standen auch deren Erwartungen an die Fortbildung im Vordergrund. Der komplette Samstag wurde alsdann dazu genutzt, ein für den Pfadfinderstamm gemeinsam durchzuführendes Unternehmen zu entwickeln. Von der Anfangsidee, über einen ersten groben Ausführungsstand bis hin zur ansprechenden Präsentation mussten alle Projektphasen durchlaufen werden. Dabei standen sowohl gruppendynamische Prozesse als auch unterschiedliche Methoden zur transparenten Entscheidungsfindung im Fokus. Auf die jeweilige Situation angepasst, wurde sowohl in Klein- als auch in der Großgruppe gearbeitet.

Am Abend fand die ebenfalls für jeden Entwicklungsprozess wichtige Projektfeier statt. Auch diese musste von den Teilnehmern weitestgehend selbst gestaltet und umgesetzt werden. Eine Gruppe bereitete das Abendessen vor, eine war für die Dekoration des Raumes und eine für die Programmgestaltung verantwortlich. Passend zum Thema des Festes schmissen sich Teilnehmer und Teamer in Schale. Da alle gleichermaßen ihren Teil am Erfolg des Festes beigetragen hatten, wurde ausgelassen gefeiert.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Reflektion. Nach Morgenrunde und Tagesimplus wurden Zusammenarbeit und eingesetzte Lernmethoden nochmals näher beleuchtet. Dabei wurde vom Kursteam der Blick auf das Verhalten des Einzelnen und das der Gruppe gelenkt. Doch auch das Fortbildungsteam selbst stellte sich kritischen Rückmeldungen. Gleichwohl blieb die befürchtete Schelte aus. Die Kursteilnehmer nahmen manches Aha-Erlebnis und für sich die Erkenntnis mit nach Hause, dass Aus- und Fortbildung nichts mit Schule zu tun haben muss, durchaus Spaß machen kann und einen persönlich nach vorne bringt. Daher soll auch künftig an dem Thema Fortbildung weiter dran geblieben werden.